Die Sonne lacht, die Temperaturen steigen – der nächste Campingtrip mit Hund steht vor der Tür! Doch während wir Menschen uns über warme Tage freuen, kann die Hitze für unsere vierbeinigen Freunde schnell zur Gefahr werden. Wir sind hauptsächlich in Südeuropa unterwegs – extreme Hitze ist hier oft vorprogrammiert. Dennoch achten wir natürlich besonders darauf, dass es jedem Mitglied unserer Campingcrew gut geht – auch unserer Hündin Hazel. Hier kommen unsere Tipps zur Abkühlung für den Vierbeiner beim Camping.
So regulieren Hunde ihre Körpertemperatur
Anders als wir Menschen können Hunde nicht über die gesamte Haut schwitzen. Ihre Hauptmethode zur Abgabe von Wärme ist das Hecheln. Dabei verdunstet Speichel von Zunge und Rachen, was eine kühlende Wirkung hat. Zusätzlich besitzen Hunde nur an ihren Pfoten Schweißdrüsen. An heißen Tagen ist es deshalb besonders wichtig, sie aktiv bei der Regulierung ihrer Körpertemperatur zu unterstützen und eher die Pfoten als den restlichen Körper zu kühlen.
1. Schatten und kühle Plätze sind ein Muss
Egal ob am Strand, im Park oder auf der Terrasse: Schatten ist das A und O. Ideal sind schattige Parzellen mit Wiese als Untergrund. Ist kein natürlicher Schatten gegeben sollte mit Sonnenschirm oder Sonnensegel nachgeholfen werden. Unser Hund liegt auch gerne mal unter dem Wohnwagen.
Eine spezielle Kühlmatte kann ebenfalls eine große Hilfe sein. Diese Matten sind mit einem speziellen Gel gefüllt, das bei Druck des Hundekörpers aktiviert wird und für eine angenehme Kühlung sorgt. Sie benötigen weder Strom noch Wasser und sind daher ideal für unterwegs. Auch ein nasses Handtuch kann Wunder wirken und ist schnell einsatzbereit.
2. Ausreichend Trinkwasser
Im Sommer benötigt ein Hund deutlich mehr Wasser als sonst. Er sollte immer Zugang zu frischem, kühlem Wasser haben. Insbesondere auch am Meer, denn Salzwasser ist kein Ersatz. Am Strand und bei Wanderungen bewähren sich eine portable Wasserschüssel und eine Wasserflasche.
3. Aktivitäten klug planen
Wir vermeiden lange Spaziergänge oder anstrengende Spiele in der Mittagshitze und verlegen diese auf die kühleren Stunden des Tages – also auf den frühen Morgen oder späten Abend. Wir haben auch schon morgendliche Wanderungen spontan abgebrochen als die Hitze überraschend schnell größer wurde. Auch bei der Auswahl von Strecken haben wir Hazels Bedürfnisse immer mit im Kopf: wir nehmen vorzugsweise Waldwege oder Strecken, die an einem Gewässer vorbei führen. Besonders wichtig: Auch auf den Untergrund achten! Asphalt kann sich so stark aufheizen, dass die Pfoten des Hundes innerhalb weniger Sekunden Verbrennungen davontragen. Auch ein Sandstrand kann Schmerzen verursachen.
4. Wasserspaß für eine schnelle Abkühlung
Wir lieben das Wasser und unser Hund ebenfalls. Egal ob Planschen im Meer oder eine Tour mit dem SUP-Board, Hazel ist immer dabei. Wenn es aufs Board geht trägt sie übrigens aus Sicherheitsgründen auch eine Schwimmweste. Wenn wir in richtig heißen Regionen unterwegs sind gehört zu unserer Grundausstattung beim Campinbg auch ein faltbarer Hundepool. Dieser ist leicht und nimmt wenig Platz weg. Sind wir auf einem Campingplatz, bei dem Hunden der Wasserzugang verboten ist, steht dieser auf unser Parzelle. Hazel liebt es nicht nur dort drin zu planschen sondern auch nach Leckerlies zu angeln.
5. Kühle Snacks als besondere Belohnung
Wer freut sich nicht über ein Eis an heißen Tagen? Einige Campingplätze bieten in ihren Eistruhen mittlerweile sogar Hundeeissorten zur Abkühlung an. Es gibt natürlich auch Rezepte zum Selbermachen. In wieweit dies jedoch auf einem Campingplatz und im Wohnwagengefrierfach umzusetzen ist, ist eher fraglich.
6. Die Wahl des Urlaubortes
Der wohl wichtigste Tipp bezieht sich auf eine lange Zeit schon vor dem eigentlich Campingtrip: die Reiseplanung. Wie bereits erwähnt sind wir besonders oft im Süden unterwegs. Dies tun wir jedoch nur, wenn wir sicher sein können auch für ausreichend Abkühlung zu sorgen. So buchen wir immer Campingplätze mit Gewässernähe. Wenn wir nicht sicher sind, ob wir den Bedürfnissen unseres Hundes gerecht werden, verzichten wir auch schon mal auf den einen oder anderen Campingplatz oder sogar auf ganze Urlaubsregionen. 2023 stellte sich bei uns zuletzt die Frage ob es nach Südspanien gehen sollte. Unsere inzwischen verstorbene Hundeseniorin Lucy gehörte damals noch zu unserer kleinen Reisegruppe und hatte zunehmend mit Hitze zu kämpfen. Für uns war klar, dass wir Spanien verschieben mussten. Wir haben stattdessen eine traumhafte Campingrundreise durch die Normandie und die Bretagne unternommen. Mit einer kühlen Brise und Stränden, die unsere Seniorin nochmal richtig aufblühen ließen.
7. Abkühlung im Camper
Wir achten darauf, dass es auch im Wohnwagen nie zu heiß wird. Wie wir das machen, haben wir bereits in einem anderen Blog-Artikel vorgestellt. Schaut hier gerne nochmal in der Kategorie „Im Camper durch die Jahreszeiten“ nach dem Beitrag „Hitzefrei – Tipps gegen Hitze & 8 tolle Campingplätze am Wasser“. Leiden Mensch und Hund besonders unter Hitze kann auch über eine Klimaanlage nachgedacht werden. Was in jedem Fall gilt: genau wie im Auto sollte der Hund im Camper nicht (und auch nicht nur kurz) alleine gelassen werden.
8. Für den Notfall gerüstet sein
Kommt es doch mal zu einem Hitzenotfall sollte für schnelle aber nicht plötzliche Abkühlung (Schock vermeiden) gesorgt werden. Hierfür sollten die Pfoten gekühlt werden. Ein nasses Handtuch über dem Körper des Hundes kann übrigens das Gegenteil einer Abkühlung bewirken und zum Hitzestau führen. Symptome für einen Hitzenotfall können u.a. starkes Hecheln, Teilnahmslosigkeit, und ein taumelnder Gang sein. Manche Hunde erbrechen auch. Bei uns reist für Notfälle jeglicher Art immer die Nummer einer Tierklinik am Reiseort mit. Glücklicherweise mussten wir bisher nie von ihr Gebrauch machen. Kommt es jedoch mal zu einem Notfall, geht dieser oft mit Panik und Chaos einher – dann sollte eine Telefonnummer bzw. Anschrift griffbereit sein. Viele Campingplätze hängen auch Listen mit Telefonnummern diverser Ärzte im Umkreis aus – so wohl für Mensch als auch fürs Tier. Im Zweifel lohnt es sich, an der Rezeption nachzufragen.
Besonderes Equipment für den Hund bei Hitze
- Trinkflasche und Napf für Wanderungen
- Kühlmatte
- ggf. Schwimmweste für Wassersport
- ggf. ein faltbarer Hundepool
- ggf. ein zusätzlicher Schattenspender (Sonnenschirm, Sonnensegel)

