Wir sind Frankreich-Fans. Seit Jahren schon und wahrscheinlich wird dies immer so bleiben. Es gibt kaum ein Jahr, in dem wir nicht im Süden des Landes unterwegs sind oder auch mal einen Tagesausflug in die französische Hauptstadt oder zum Weihnachtsmarkt in Strasbourg unternehmen.
Überraschender Weise haben wir den Norden des Landes bei unseren Besuchen oft stiefkindlich behandelt. Dies sollte sich ändern und so planten wir eine Normandie-Bretagne-Rundreise. Die Herausforderung: wir hatten nur 2 Wochen Zeit und unendliche Möglichkeiten. Wenn man nach Sehenswürdigkeiten in der Bretagne sucht findet man zuerst die Wahrzeichen wie den Mont St. Michel, die rosafarbenden Steine der Côte de Granit Rosé und das Cap de Fréhel. Uns interessierten jedoch die eher unbekannten Schätze der Region und so kam es, dass wir euch heute nicht nur eine malerische und spannende Küstenstadt vorstellen können, sondern euch auch noch mitnehmen zum Grab des Zauberers Merlin und der Serpent d’Océan. Selbstverständlich verraten wir euch auch noch welcher Campingplatz sich ideal als Ausgangspunkt für die Ausflüge anbietet.
Unser erstes Ziel war der Campingplatz nahe bei St. Malo. Schnell war für uns klar, dass uns besonders St. Malo reizen würde und wir hier viel Zeit verbringen würden. Der historische Stadtkern der Küstenstadt wurde originalgetreu wiederaufgebaut und wird bis heute von einer imposanten Festungsanlage geschützt. Palmen und ein Hafenbecken mit Yachten aller Größen und Arten lassen Mittelmeer- und Urlaubsfeeling aufkommen.
In St. Malo treten die höchsten und gefährlichsten Springfluten Frankreichs auf. Es ist beeindruckend zu sehen wie die hohen Wellen Straßen überspülen. Dieses Naturschauspiel ist dennoch nicht alltäglich. Wer es live beobachten möchte sollte sich vorab über die Gezeiten und einen sicheren Ort wie auf der Stadtmauer an der Fort à la Reine informieren.
Ein starker Gegensatz zu der Gefahr durch die Springfluten bildet das künstlich angelegte Naturfreibad vor den Stadtmauern. Bei Flut ragt lediglich die Spitze des Springturms aus dem Meer, bei Ebbe ist das Becken über einen Zugang mit Meerwasser gespült und kann kostenlos genutzt werden.
Von Merlins Grab und dem Jungbrunnen
St. Malo war der am nächsten zu unserem Campingplatz gelegene Ausflugsort und bereits nach wenigen Autominuten erreicht. Ca. 1 Stunde Fahrtzeit entfernt liegt das bis heute sagenumwobene Grab von Merlin des Zauberers im Wald von Paimpont. Der Magier, der König Artus und seiner Tafelrunde in Camelot beratend zu Seite stand, fand seine letzte Ruhe angeblich in der Bretagne, unweit des ebenfalls in der Artus-Sage erwähnten Jungbrunnen. Ein Parkplatz liegt nur wenige Meter von den massiven mit Blumen geschmückten Steinen der Grabplatte entfernt. Infotafeln fassen das Wichtigste zusammen und nach einem kurzen Spaziergang durch einen Wald (Mückenspray nicht vergessen!) kommt man an verschiedenen Stationen rund um die Legende vorbei. Für uns waren jedoch weder das Grab noch der Jungbrunnen so beeindruckend wie die mysteriöse Ansammlung von hundertfachen Steintürmen. Es ist unklar wer die filigranen Kunstwerke gebaut hat und wie diese erhalten bleiben.
Eine Seeschlange zwischen Atlantik und Loire
Nach dem Besuch im Wald zieht es uns am nächsten Tag wieder ans Meer. Unweit von Nantes wurden wir auf eine Kunstinstallation in Saint-Brevin-les-Pins aufmerksam. Der Künstler Huang Yong Ping errichte das 130 Meter lange Skelett einer Seeschlange im Gezeitenbecken. Während bei Flut lediglich Teile des Skeletts sichtbar sind kann man bei Ebbe einen Spaziergang durch das an eine Python erinnernde Wirbelkonstrukt laufen. Kunst zum Anfassen die nach lange Teil unserer Gespräche war.
Weitere Ausflugsziele in der Bretagne
Eine Woche in der Bretagne reicht bei Weitem nicht aus um alle Schönheiten dieser Halbinsel zu erkunden. Gerne hätten wir uns noch sehr viel mehr angesehen und wir werden bestimmt bald nochmal zurückkehren um einiges nachzuholen. Dennoch sollte der Urlaub auch zur Erholung dienen und so haben wir nicht nur einige Pool- und Strandtage auf dem Campingplatz verbracht sondern haben auch noch kindgerechte Ausflüge rund um den Mont-Saint-Michel eingeplant.
Der Mont-Saint-Michel ist wohl das berühmteste Wahrzeichen der Region und liegt an der Grenze zwischen Normandie und Bretagne. Der Klosterberg diente schon Disney als Vorlage des Rapunzel-Schlosses und beherbergt bei Flut sogar Delfine in seiner Bucht. Shuttlebusse verkürzen Besucher den doch recht langen Fußweg.
Nicht weit entfernt ist die „Alligator Bay“, eine weitere französische Krokodilfarm mit diversen Reptilien, Vögeln und Amphibien. Besonderes Highlight hier ist eine Art Streichelzooanlage die von riesigen Galapagos-Schildkröten bewohnt wird.
Camping in der Bretagne
In der Bretagne gibt es unzählige Campingplätze. Einige eher klein und einfach, andere eher groß, einige eher naturnah andere eher mit viel Ausstattung und Animation. Die Auswahl des Platzes hängt sicherlich auch von der Lage zu möglichen Ausflugszielen ab. Wer es grundsätzlich eher ruhig und naturnah mag sollte sich den Camping Municipal de la Mer einmal ansehen.
Wir haben uns für den Bretagne-Urlaub einen besonders kinderfreundlichen Campingplatz in der Nähe von Saint Malo ausgesucht. Der Platz ist lediglich durch eine ruhige Straße vom Strand getrennt und bietet neben einem Hallenbad, mehreren Rutschen und einer Poolanlage auch einen Trampolinbereich und mehrere Spielplätze.
Weitergehende Informationen
Parken Mont St. Michel
Le Bas Pays
50170 Beauvoir
Parken ist hier sehr teuer, teilweise kostenlose Shuttlebusse zum 2,5km entfernten Klosterberg. Fußweg ca. 40 Minuten.
Alligator Bay
62 Rte du Mont Saint-Michel
50170 Beauvoir
Parkplätze vorhanden
Merlins Grab
keine genaue Anschrift vorhanden (da im Wald)
Parken am besten auf folgender Straße:
La Marette
35380 Paimpont
Ab hier den Schildern folgen, Fußweg c. 5 Minuten
Serpent d’Ocean
Pointe de Mindin / Av. de Mindin
44250 Saint-Brevin-les-Pins
Parkplätze vorhanden
Camping Longchamps Clicochic Saint Malo
Bd de Saint-Cast
35800 Saint-Lunaire

