Beinahe zufällig landeten wir vor über 10 Jahren mit unserem Wohnmobil an der Ardècheschlucht und noch heute kommt bei uns jedes Mal der Gedanke auf „Wie schön ist eigentlich Europa?“
Von der sich schlängelnden Straße aus bieten mehrere Parkplätze und Aussichtspunkte einen fabelhaften Ausblick auf die beindruckende Schlucht und den Fluss. Nicht selten stehen hier zur Freude der Touristen auch die wilden Ziegen der Ardèche.
Zwischen steinigen begrünten Felsen führt die Straße mal rauf, mal runter, mal durch enge Bergtunnel, so dass man an der einen oder anderen Stelle wirklich hofft keinem Gegenverkehr in die Quere zu kommen.
Das wohl berühmteste Wahrzeichen der Region ist Pont d’Arc. Die „steinerde Brücke“ wurde über Millionen von Jahren vom Fluss aus dem Berg gespült und ist sowohl von Land als auch vom Wasser eines der beeindruckendsten Naturgebilde, die wir bislang zu sehen bekommen haben.
Unsere Liebe zu der Region ist mit den Jahren nicht nur gewachsen sondern führte auch dazu, dass wir regelmäßig unsere Urlaube hier verbringen oder zumindest ein paar Tage auf der Durchreise hier nächtigen.
Wo schläft man in dieser Naturkulisse?
Die wohl beliebteste Übernachtungsmöglichkeit in der Region sind die unzähligen Campingplätze am Fluss, aber auch kleinere Hotels und Pensionen laden zum Verweilen ein. Ganz mutige Abenteurer schließen sich einer mehrtägigen Kanutour an und übernachten auf spärlich eingerichteten Basecamps direkt am Wasser.
Uns zieht es seit Jahren zu ein und dem selben Campingplatz, dem „Nature Parc L“Ardéchois“. Der Platz liegt direkt an der Ardèche und bietet neben einer Poolanlage auch viele Sportmöglichkeiten wir Tennis, Fußball, Yoga und Krafttraining. Die Sanitäranlagen sind im Stil der nahegelegenen Grotte Chauvet gestaltet und besonders für Kinder spannend. Die Ardèche fließt hier so ruhig, dass sie problemlos durchschwommen werden kann. Aber Achtung, im Sommer herrscht hier reger Kanu-Verkehr. Kanutouren können übrigens genau wie Wanderungen und Radtouren direkt vom Campingplatz aus unternommen werden.
Auch eine Wanderung zum Pont d’Arc ist möglich. Man sollte jedoch gut zu Fuß sein, da die Strecke einige Anstiege hat und besonders in den Sommermonaten ziemlich anstrengend werden kann. Mit etwas Glück sieht man nicht nur Geier über sich kreisen sondern eine Vielzahl an Amphibien, Reptilien und Insekten.
Unternehmungen abseits der Naturspots
Wer nicht nur die Natur erkunden möchte ist im Lavendelmuseum oder in der Grotte Chauvet 2 gut aufgehoben. So führt eine kleine Bahn durch die Lavendelfelder und erklärt Besuchern von Ernte bis zur Verwertung alles über die typisch südfranzösische Pflanze. Der angrenzender Shop hat passend dazu Urlaubssouveniers in Form von Ölen, Seifen und anderen Lavendelprodukten im Sortiment.
In der Grotte Chauvet 2 sind Höhlenmalereien der ein wenig entfernten und der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Grotte Chauvet nachempfunden. Die ursprüngliche Höhle ist seit 2014 Unesco-Weltkulturerbe und lediglich einem Forscherteam zugänglich. Die hier aufgefundenen Malereien sind 36.000 Jahre alt und damit die ältesten jemals gefundenen menschlichen Kunstwerke.
Wer sich weniger als Hobbyarchäologe sondern eher als Zoologe versteht ist in der Ferme aux Crocodiles im nahegelegenen Pierrelatte goldrichtig. Unzählige der Reptilien tummeln sich neben Schlangen, Schildkröten und Echsen in der riesigen Anlage, zu der auch ein Dinopark gehört. Die Haltung der Tiere hier ist übrigens nur möglich, da das das nahegelegene Kraftwerkes günstig warmes Wasser zur Haltung der Tiere bereitstellen konnte. Mittlerweile sind 23 verschiedene Krokodilarten hier zuhause.
Wer nicht nur ortsgebunden Urlaub machen möchte und auch einen weiteren Tagesauflug nicht scheut sollte die Fahrt nach Avignon auf sich nehmen. Die Strecke ist sicherlich etwas weiter aber die berühmte Brücke aus dem Volkslied „Sur le pont d’Avignon“ und die historische Altstadt machen dies wett.
Auf dem Weg nach Avignon kommt man übrigens auch an den Cascaden von Sautadet in La Roque-sur-Cèze vorbei. Hier sollte auf jeden Fall gestoppt werden – oder man verbringt direkt einen ganzen Tag mit Picknickproviant hier. Das Wasser bahnt sich auf beeindruckende Weise seinen Weg durch die hügelige Kalksteinlandschaften und sammelt sich immer wieder in Becken. Schwimmen sollte man hier jedoch aus Sicherheitsgründen eher nicht.
Film- und Gruselfans überlegen sich vielleicht einen Tagesausflug nach Gévaudan zu übernehmen. Uns führte die doch recht lange Fahrt durch unzählige Berglandschaften und kleine Dörfer. Am Denkmal der in dem Film „Pakt der Wölfe“ Bestie von Gévaudan trafen wir trotz Hochsaison auf ein menschenleeres Dorf dessen einzige Besucher einige freundliche Hofhunde zu seien schienen. Während der Blick über die weiten Landschaften streift bekommt man ein Gefühl von der Furcht, die die hier vor 250 Jahren lebenden Menschen gehabt haben müssen als beinahe 100 Kinder und Frauen von dem bis heute nicht eindeutig identifizierten Tier getötet wurden.
Weitergehende Informationen
Eine Campingplatzempfehlung auf der Anreise in die Region (vor Dijon)
Camping Le fil de l’eau
Base de Loisirs Saule Guillaume
21700 Premeaux Prissey
Cote d’or, Bourgogne
Adresse Campingplatz an der Ardèche
Camping Nature Parc L’Ardechois
934 Route des Gorges
07150 Vallon-Pont-d’Arc
Adresse Ferme aux Crocodiles
Ferme aux crocodiles
395 All. de Beauplan
26700 Pierrelatte
Adresse Lavendelmuseum
Maison de la Lavande
2200 Rte des Gorges
07700 Saint-Remèze
Adresse Grotte de Chauvette 2
Grotte Chauvet 2 Ardèche
4941 Route de Bourg Saint Andéol
07150 Vallon Pont d’Arc
Parkplatz bei den Casacaden von Sautadet
Pont de Cèze
6 Rte de Donnât
30200 La Roque-sur-Cèze
Denkmal der Bestie von Gévaudan
Marie-Jeanne Valet Monument
Mont Mouchet
43170 Auvers

