Wie wir unseren Wohnwagen gemütlich machen
Erinnerst du dich an den Moment, als du deinen brandneuen Wohnwagen zum ersten Mal betreten hast? Es riecht nach neuem Kunststoff, die Oberflächen glänzen makellos und alles ist… steril und wenig gemütlich. Genau so ging es uns, als wir unseren Wohnwagen im August 2022 frisch vom Werk abholten. Er war perfekt, keine Frage, aber ihm fehlte etwas ganz Wichtiges: Seele.
Wir lieben das Reisen, das Gefühl von Freiheit und die Flexibilität, die ein Wohnwagen bietet. Aber wir wussten, dass wir uns in diesem rollenden Zuhause auch wirklich zuhause fühlen wollten. Nach und nach zogen neben einem zweiten Hausstand auch unser ganz persönlicher Stil ein.
Dieser hat sich im Laufe der Jahre übrigens nochmal komplett geändert: wir starteten mit Grüntönen zur vorhandenen Holzoptik. Aber so ganz das Wahre war es irgendwie nicht. Fast unbemerkt und ohne Initialzündung folgten immer mehr Karamelltöne und ersetzen die grüne Bettwäsche, Geschirrtücher und Co.

Von Sterilität zu Natürlichkeit
Die erste Herausforderung war die doch recht kühle Einrichtung, die viele moderne Wohnwagen haben. Wir wollten eine warme, einladende Atmosphäre schaffen. Unsere Lösung? Wir setzen inzwischen auf warme Naturtöne. Karamellfarbende, cremeweiße, beige und sandfarbene Textilien bilden jetzt die Basis. Helle Farben lassen den begrenzten Raum größer und luftiger wirken.
Bei der Auswahl der Polster haben wir von Anfang an auf die hellste Textilfarbe gesetzt – eine Entscheidung die wir nie bereut haben. Die Vorhänge (im Original mit grün und pink Tönen!) wurden gegen luftige Baumwollstoffe in braun ausgetauscht, die sanft im Wind wehen, wenn wir die Fenster öffnen. So kommt direkt ein Gefühl von Leichtigkeit auf. Der Stoff passt auch besser zu den bereits vorhandenen Raumtrenner-Vorhängen. Glücklicherweise wurden diese ab Werk in braun geliefert.
Das Geheimnis liegt im Detail: Materialien und Deko
Das Herzstück unseres Boho-Stils sind die verschiedenen Materialien und Dekoelemente. Statt auf Plastik und künstliche Stoffe haben wir uns für Naturmaterialien entschieden:
- Jute und Rattan: Kleine Körbe aus Rattan für die Aufbewahrung, gemütliche Jute-Teppiche, der unter den Füßen ein schönes Gefühl gibt und Untersetzer in verschiedenen Größen werden bei uns zum Hingucker.
- Makramee: Eine handwerkliche und persönliche Note verleihen verschiedene Makramee-Dekoelemente wie unsere Wimpelkette im Bad, Windlichter oder Makramee-Organizer im Vorzelt.
- Holz: Wir haben kleine, aber feine Holz-Akzente gesetzt, zum Beispiel schöne Servierplatten für Snacks und Abdeckungen über unserer Spüle. Das warme Material steht im schönen Kontrast zu den modernen Einbaumöbeln.
- Pflanzen: Obwohl es Kunstpflanzen sind, bringen sie einen Hauch von Grün und Frische in den Innenraum. Hängende Pflanzen in Makramee-Ampeln und kleine Sukkulenten auf den Ablagen machen den Raum lebendiger. Die Hängeampel wird mit einem S-Haken einfach in die Vorhangschiene eingehakt.
- Textilien: Kissen in verschiedenen Größen und Formen machen die Betten gemütlicher. Im Kinderbereich nutzen wir das untere Kinderbett als Sofa und Entspannungsecke. Hier wurde ein Seitenschläferkissen zum Lehnenersatz umfunktioniert. Mehrere Dekokissen dienen als Sofakissen.
- Persönliche Dinge: Bilderrahmen machen neben einigen Urlaubssouvenirs die Persönlichkeit aus. Bei den Urlaubssouvenirs achten wir auch Hochwertigkeit und greifen nur zu wenn sie uns gefallen und zum Stil passen. Das kann mal eine Kunstdruckpostkarte sein wie neulich von der Dune du Pilat oder ein weißer Servierteller in Form eines Fisches.
- Kleine Schätze: Holzschriftzüge, Vasen und Co. lassen den Raum lebendig wirken. Wir haben einige individuell angefertigte Dinge wie z.B. den „Happy Camper“-Schriftzug. Schaut auf Etsy mal nach Kleinunternehmen wie z.B. Wauziliebe2022 oder auf Instagram bei Accounts wie z.B. Knoeperleni
- Wertigkeit: Wir verzichten so weit wie möglich auf Kunststoff und haben „echtes“ Geschirr dabei. Dieses ist zwar schwerer aber auch wertiger.
- Klasse statt Masse: Wir versuchen immer nicht zu übertreiben. Zugegeben, bei so vielen tollen Dekomöglichkeiten ist es manchmal schwierig, den Minimalismus walten zu lassen und nicht schwach zu werden. Aber ein aufgeräumter Look trägt bei uns wesentlich zur Wohlfühlatmosphäre bei. Körbe helfen uns hier dabei.
Das Ergebnis: Ein Zuhause auf Rädern
Heute ist unser Wohnwagen kaum wiederzuerkennen. Die sterile Fabrikatmosphäre ist verschwunden und wurde durch eine gemütliche, persönliche Oase ersetzt. Wir haben jetzt ein Zuhause, das mit uns reist und das unsere Persönlichkeit widerspiegelt. Es ist nicht mehr nur ein Schlafplatz, sondern ein Ort, an dem wir uns entspannen, Pläne schmieden und gemütlich die Seele baumeln lassen können. Hier kann ein Hotelzimmer der Welt mithalten!






Ein gebrauchter Wohnwagen
Unser Wohnwagen kam, wie eingangs erwähnt frisch vom Händler. Aber auch ein gerauchter Wohnwagen kann mit den oben genannten Tipps und Tricks eine neue Persönlichkeit annehmen. Je nach Alter und Zustand können bestehende Polster ersetzt werden. Entweder vom Profi komplett ausgetauscht oder mit Überzügen aufgehübscht werden. Farben an Schränken können Dank Klebefolien ein Upgrade erhalten, Wände in der Küche oder Bad mit Klebefolien verschönert werden. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Wer in diesem Bereich Inspirationen sucht sollte unbedingt mal nach den Hashtags #caravanmakeover und #wohnwagenrenovierung schauen. Instagram und Pinterest sind wahre Fundgruben an Inspirationen.
Fazit
Wenn du also auch überlegst, deinem Wohnwagen mehr Persönlichkeit zu verleihen: Fang klein an! Ein paar neue Kissen, ein Teppich oder eine Makramee-Arbeit können schon eine große Veränderung bewirken. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der dich glücklich macht und an dem du dich wirklich zuhause fühlst – egal, wo die Reise hingeht. Wenn du dann noch versuchst, deinem Stil treu zu bleiben kann nichts mehr schief gehen!
Wie hast du dein mobiles Zuhause verschönert? Teile deine Ideen gerne in den Kommentaren!
Autor
mail@sachenpackenundlos.de