Unter Mantas im größten Aquarium Europas
Selten fahren wir nach einem Urlaub auf direktem Wege nach Hause. Wir suchen uns gezielt interessante Zwischenziele auf dem Nachhauseweg und planen ganz bewusst hierfür einige Tage mehr ein.
Werbeplakate in St. Malo machten uns während unserer Normandie-Bretagne-Rundreise auf Nausicaá, Europas größtes Aquarium, aufmerksam. Die Plakate warben mit Walhaien, die unseres Wissens nach nur in wenigen Aquarien auf der anderen Seite der Weltkugel gehalten werden. Nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass die Walhaie lediglich als VR-Animation in den Becken zu sehen sind. Wir begrüßen dies aus Tierschutzsicht auf jeden Fall, denn es ist für uns kaum vorstellbar, dass die größten Fische der Erde artgerecht in einem Pool untergebracht werden können. Aber dennoch reizte uns ein Besuch hier so sehr, dass wir den Umweg in Richtung Calais gerne in Kauf nahmen. Das Aquarium liegt ungefähr 2 Stunden von Brüssel und Paris entfernt direkt an der Opalküste.
Vorab schrieben wir die Gemeinde von Boulogne-sur-Mer an um eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit für uns und den Wohnwagen zu finden, denn Campingplatzbuchungen waren so spontan nicht möglich. Wir erhielten per E-Mail die Information wo wir für eine Nacht sicher freistehen konnten und haben selten so oft Polizeistreifen an unserem Wohnwagenfenster vorbeiziehen sehen wie in jener Nacht auf der Durchreise. Praktischerweise lag die Straße auf der wir parkten nicht nur direkt am Meer sondern war auch nur wenige Meter von unserem Ziel entfernt, so dass wir ganz gemütlich zu Fuß Richtung Nausicaá schlendern konnten.

Wir kauften die Tickets und dachten zunächst, dass wir uns in einem Flughafenterminal befinden würden. Eine riesige Eingangshalle führte in die verschiedenen Bereiche der Ausstellung.
Über eine Rolltreppe mit jeder Menge Meeresanimationen ging es für uns als erstes Tief ins Meer hinein. Während man im „freien Meer“ noch einen Haikäfig betreten kann und über eine Videoleinwand ganz nah an Weiße Haie kommt, wurde es dunkler je tiefer wir in diesen Ausstellungsraum eintauchten.

Und plötzlich befanden wir uns in einer riesigen Tunnelanlage auf dem Meeresgrund. Wir haben schon viele Meerwasseraquarien in verschiedenen Ländern besucht aber diese Beckengröße hat uns einfach umgehauen. Plötzlich tauchte ein großer Schatten über uns auf und wir stellten fest, dass ein Manta-Rochen seine Bahnen über uns zog. Die größte Rochenart der Welt (wegen der außergewöhnlichen Kopfform auch Teufelsrochen genannt) kann eine Spannweite von bis zu 8 Metern erreichen und plötzlich fühlt man sich doch ziemlich klein. Auch diverse kleinere Haiarten und Fische werden in diesem Becken gehalten. Das Becken endet vor einer XXL-Scheibe die nicht nur die bereits erwähnte Walhai-Animation zeigt sondern auch nochmal einen ganz anderen Blick auf die größten Bewohner des Aquariums erlaubt.
Weitere Sehenswürdigkeiten in diesem Ausstellungsbereich sind die U-Boot-Nachbauten die einem wirklich zwischenzeitlich das Gefühl geben auf dem Meeresgrund zu sein. Über Aufzüge kommen wir in eine Art Backstage-Bereich der nicht nur interessante Infos zum zuvor besuchten Becken gibt sondern das Ausmaß der Anlage auch von oben hin nochmal zeigt.
Allgemein wechseln wir an diesem Tag noch oft die Etagen und Ebenen, die Hallen und Räume – mal über Wege, mal über Rolltreppen oder Aufzüge. Gefühlt geht es in den drei Haupthallen ziemlich oft rauf und runter und wir sehen nicht nur noch weitere Meeresbereiche sondern befinden uns mal draußen bei den Seehunden (da Nausicaá direkt am Strand liegt bekommt man hier tatsächlich auch mal eine frische Brise mit), mal in einer Sturmsimulation, mal auf einem Fischkutter (die gefangenen Fische werden über dreidimensionale Videoleinwände vorbei transportiert), mal im tropischen Regenwald bei Krokodilen und Schlangen und mal am Pinguin-Strand. Eine Halle ist dabei ganz der Umweltzerstörung und dem Klimaschutz gewidmet. Gesonderte Becken lassen es zu, Rochen und Katzenhaie anzufassen. Besonders Kinder tummelten sich hier.
Weitergehende Informationen

Anschrift Nausicaá
Nausicaá Centre National de La Mer
Bd Sainte-Beuve
62200 Boulogne-sur-Mer, Frankreich
Parkmöglichkeiten
Rund um das Aquarium, teilweise kostenfrei
Eintrittspreise
Tagesticket je nach Saison und Alter zwischen 19,50 Euro und 28,50 Euro
Kinder unter 3 Jahren sind frei
Nice to know
Gastronomie und Souvenirshop vorhanden
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mail@sachenpackenundlos.de















Spannendes Ausflugsziel und lohnt sich auf jeden Fall!